Leitziele an der Drei-Auen-Grundschule 

 

In einer Schule lernen Kinder das Lesen, das Schreiben, das Rechnen. Sie lernen die Tiere des Waldes kennen und erhalten Einblicke in die Geschichte ihrer Heimat.  Doch die Drei-Auen-Volksschule geht über die Wissensvermittlung hinaus. Sie strebt die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes an. Dies bedeutet, die Persönlichkeit des Kindes zu stärken, ihm Werte zu vermitteln und ihm das Gefühl zu geben, Teil einer Gemeinschaft zu sein. 

Daher wurden folgende sechs Leitziele formuliert:

 

- Fordern und Fördern

- Stärkung der Persönlichkeit

- Horizonte öffnen

- Bildung erleben

- ein „Wir“ schaffen

- Vermittlung von Normen und Werten

- zielorientierte Kooperation  


Leitziel 1: Fördern und Fordern  

Die Schülerzusammensetzung an unserer Schule ist von einer starken Heterogenität an vorschulischer Bildung und Sprachkenntnissen im Deutschen und in den verschiedenen Herkunftssprachen geprägt. Das hat Auswirkungen auf das Fördern und Fordern im Unterricht. Deshalb versuchen wir, Möglichkeiten des individualisierten, prozessorientierten Unterrichts umzusetzen, um den Leistungsstand eines jeden Einzelnen weiter zu fördern und jedes Kind am persönlichen Leistungsstand abzuholen.   

Fördern und Fordern an der Drei-Auen-Schule heißt: - Fördern und Fordern im Bereich Deutsch als Zweitsprache - Fördern und Fordern in verschiedenen Leistungsniveaus in Deutsch und Mathematik - Förderung des selbstständigen Lernens / Entwicklung der Persönlichkeit - Sportförderung  

 


Leitziel 2: Persönlichkeit stärken   

Zur Stärkung der Persönlichkeit werden Ideen entwickelt und Konzepte umgesetzt, die zur positiven Selbstwahrnehmung des Kindes führen und ganzheitlich Erfolgserlebnisse ermöglichen. Über diesen Weg soll zudem eine charakterliche Festigung des Einzelnen erreicht werden.  Fachübergreifend ist die ganzheitliche Ausbildung der Kinder vorrangiges Prinzip, bei der die Sensibilisierung von mehrsinnlichen Wahrnehmungswegen eine zentrale Rolle spielt. In Elementen des szenischen Spiels wird deutlich, wie schnell Fächergrenzen überwunden werde, besteht es doch aus Komponenten wie der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit (Deutsch), der Bildgestaltung (Kunst), dem Einsatz des gesamten Körpers (Sport) und einer entsprechenden Rhythmisierung von Sprache, Körper und damit verbundenen Prozessen (Musik). Grundelemente der Theaterpädagogik machen zudem vor, wie die Fächer Deutsch, Sport, Kunst und Musik aus ihrer starken Differenzierung gelöst werden können und dabei gleichsam ihre eigene Identität bewahren können. Körperliche Experimente, unkonventionelle Bewegungsabfolgen, rhythmische Improvisationen, Übungen mit Lauten und Geräuschen etc. sind nur wenige Möglichkeiten, wie sich die Fächer gegenseitig durchdringen können. Dadurch profitiert in erster Linie das Kind, das Unterricht nicht mehr ausschließlich als separierte Lernvorgänge ansieht und motiviert eigene Fortschritte machen kann.  Kinder, die sich selbst körperlich ausdrücken können, ihren Körper in performativen Prozessen einzusetzen wissen, erhalten ein positives Selbstkonzept und somit eine Festigung ihrer Persönlichkeit. Vor allen Dingen über den Sportförderunterricht, dem „Spielen als Prinzip“, der Bewegten Schule soll die Persönlichkeit gestärkt werden.   

 


Leitziel 3: Horizonte öffnen – Bildung erleben  

Die Begegnung mit dem Original und das mehrsinnlich aktive Erleben von Lerninhalten ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Unterrichtsorganisation. Bei Unterrichtsgängen werden wichtige Erfahrungen gemacht. Oft kommen Fachleute an die Schule und bereichten z.B. von ihrem Beruf. Material wird hergestellt, um Vorgänge der Produktherstellung zu kennen zu lernen und mehrsinnliche Zugänge zu ermöglichen. Dies geschieht ebenfalls über die Zubereitung von Speisen in der Schule.  Immer wird dabei die multikulturelle Vielfalt der Kinder als Bereicherung gesehen und miteinbezogen.  Einige unserer Unterrichtsgänge:  - Besuch des Waldpavillons im Siebentischwald - Besuch des Wasserresorts am Bismarckturm - Hecken, Sträucher und Früchte in der Umgebung von Oberschönefeld  - Einkaufen auf dem Augsburger Stadtmarkt - Besuch einer Vorstellung im Augsburger Stadttheater“ Wissen kommt in die Schule: - Autorenlesung - Josef Koller  - Das Philharmonische Orchester vom Augsburger Stadttheater  - Britta Carlson, Europameisterin 2005 und Sandra Minnert, Weltmeisterin 2003 und 2007 im Fußball. 

 


Leitziel 4: Ein „Wir“ schaffen - Schulleben  

Ziel ist es, die Drei-Auen-Grundschule sowohl als Lernort, als auch als attraktiven und anregenden Lebensraum für Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Bedienstete und viele mehr zu etablieren. Die Drei-Auen-Grundschule soll über die Klasse und Schule hinaus im Stadtteil als wichtige und bereichernde Institution für den Einzelnen wie für die Gruppe wahrgenommen und anerkannt werden. Grenzen sollen überwunden und eine Gemeinschaft geschaffen werden, in der sich die Bewohner des Stadtteils wieder finden und mit ihr identifizieren können.  Konkret erfordert dieses große Ziel eine bunte Vielfalt von Maßnahmen, die über den eigentlichen Sachunterricht im engeren Sinne hinaus gehen. Feiern, Schulgottesdienste, Wanderungen, Aufenthalte im Schullandheim, Aufführungen, Projekte, Ausstellungen, sportliche Veranstaltungen,  jahrgangsübergreifende Arbeitsgemeinschaften, und viele weitere Aktionen bereichern das Schulleben und schaffen die notwendige anregende Lernumgebung, die täglich Anreize zum Miteinanderlernen und –leben bietet. Diese extracurriculären Veranstaltungen stärken die sozialen Kompetenzen unserer Schüler, die dabei lernen, Verantwortung für sich und die Gruppe zu übernehmen und gemeinsame Entscheidungen zu treffen.  Erreicht werden soll dies über Projekte wie das  Astrid Lindgren Projekt der 2. Klasse, der Erarbeitung von Theaterstücken wie „Der Weihnachtshase“ oder Buchstabenfeste. Aber auch mittels der interkulturellen Elternarbeit, den gemeinsamen Feiern und der Einrichtung von Thementagen wie dem Erdapfeltag, dem Musiktag oder dem Kunsttag.   

 


Leitziel 5: Normen und Werte vermitteln  

Ohne gemeinsame Normen und Werte funktioniert eine Gesellschaft auf Dauer nicht. Pünktlichkeit, Höflichkeit, Hygiene usw. sind stets zu schulen. Deshalb sind die Lehrer gefordert, durch Vorbild, Konsequenz und verschiedene Maßnahmen bei den Schülern gewünschte Verhaltensweisen und Einsichten zu wecken. In erster Linie werden die Normen und Werte über die täglichen unterrichtlichen Arbeitsprinzipien vermittelt. Rollenspiele, Kinderkonferenzen unterstützen die Vermittlung ebenso wie der erarbeitete Sozialzielekatalog. Für ein sozialverträgliches Miteinander ist es wichtig, dass Regeln vereinbart werden, die jeder akzeptiert und auch einhält. Jede Klasse benötigt in unterschiedlichen Bereichen soziale Kompetenz.   

Beim Schwimmen, im Sportunterricht oder beim gemeinsamen Klassenfrühstück werden Regeln zur Hygiene und gesundheitsfördernde Maßnahmen besprochen.  

 


Leitziel 6: Kooperation  

Die enge und verknüpfte Zusammenarbeit mit außerschulischen Stellen ist ein wichtiger Ansatzpunkt, um die erfolgreiche und Arbeit mit und von den Schülern zu ermöglichen. Eine zielgerichtete Förderung der gesamten Persönlichkeit des Kindes ist erst dann möglich, wenn Bildungseinrichtungen und Elternhaus eng zusammenarbeiten. Auftretende Irregularien sollten idealerweise frühzeitig bemerkt und – falls nötig – mit den entsprechenden Stellen abgeklärt werden. Aus diesem Grund nimmt diese persönliche Kooperation an der Drei-Auen-VS einen wichtigen Stellenwert ein. Nur wenn der Austausch von aktuellen Informationen gut funktioniert, ist es am ehesten gewährleistet, das Kind in seiner momentanen Situation zu fördern und zu fordern. Ein Ziel der Drei-Auen-VS ist auch die Gestaltung der schulisch notwendigen Übergänge (Kindergarten Î 1. Klasse sowie 4. Klasse Î weiterführende Schule), diese sollen durch gegenseitiges Kennen lernen und Austauschmöglichkeiten geprägt sein. Im besten Fall erfolgt auch nach dem jeweiligen Übertritt ein Transfer von Informationen.   

Kooperationspartner sind unter anderem: die Nachmittagsbetreuung, die Kunstschule Palette, die Kindergärten der Umgebung, sowie die weiterführenden Schulen der Stadt Augsburg.   

Zentral ist selbstverständlich die Zusammenarbeit mit den Eltern. Das Kind in seiner Persönlichkeit zu fördern und zu fordern ist erst dann möglich, wenn das Elternhaus in Absprache mit der Schule und den Lehrkräften agiert. Von dieser zielgerichteten Zusammenarbeit können beide Seiten profitieren.